Errichtung von Grundwassermessstellen und Kampfmittelsondierung

Beim Errichten von Freileitungsmasten spielt die Wasserhaltung eine wesentliche Rolle. Um alle baubedingten Einflüsse überwachen und beurteilen zu können, müssen wir den Grundwasserspiegel genau kennen und seine Veränderungen über die Zeit überwachen. Hierzu werden ebenfalls im Zeitraum vom 8. Juli 2024 bis voraussichtlich dem 29. September 2024 Grundwassermessstellen (GWM) entlang der Trasse eingerichtet.  Die Informationen über den Grundwasserspiegel helfen uns, spezielle Entwässerungstechniken zu planen und anzuwenden, sowie rechtzeitig einzugreifen um jegliche negativen Beeinflussungen zu vermeiden 

Als notwendige Vorarbeit werden zudem Kampfmitteluntersuchungen durchgeführt.  Genauere Informationen zu den betroffenen Flächen finden Sie in der Flurstücksliste auf unserer Webseite: www.tennet.eu/unco unter „Aktuelles“.

Grundwassermessstelle

© Vulhop + Becker GmbH & Co. KG

Wie werden die Untersuchungen durchgeführt? 

Schritt 1: Kampfmitteluntersuchungen 

Bei der Kampfmitteluntersuchung werden zwei Haupttätigkeiten durchgeführt: 

    1. Freimessung bei Kampfmittelverdacht: Ein Feuerwerker prüft die Flächen mit einem Differenzmagnetometer. Bei Verdacht auf Kampfmittel werden Tiefensondierungen mittels Bohrlochdetektion durchgeführt. 

    2. Bergung und Entsorgung: Sollte ein Kampfmittel gefunden werden, erfolgt eine fachgerechte Bergung und Entsorgung gemäß den geltenden Vorschriften. Diese Untersuchungen dauern in der Regel einen Tag.  

Schritt 2: Ausbau zur Grundwassermessstelle 

Nach den Kampfmitteluntersuchungen beginnen die Arbeiten zur Errichtung der Grundwassermessstellen: 

    1. Tiefbohrung: Zuerst wird eine Bohrung mit einer Bohrdrehmaschine mit hydraulischem Antrieb durchgeführt. Hierbei wird ein Stahlrohr drehend und drückend in den Boden eingeführt Diese Maschine wird mit einem LKW zum Bohrpunkt transportiert und legt den letzten Weg auf Raupenketten zurück, um die Bodenverdichtung zu minimieren. 

    2. Pegelausbau: Das Bohrloch wird auf einen Durchmesser von 324 Millimetern erweitert. Dann werden Rohre eingesetzt, Quellton und Filterkies eingefüllt und ein Pegelkopf mit Abschlusskappe montiert. 

    3. Abpumpen und Datenerfassung: Das Grundwasser wird so lange abgepumpt, bis nur noch klares Wasser nachkommt. Anschließend wird ein Pegelschreiber installiert, um die Daten über den Grundwasserpegel aufzuzeichnen. Dieser gesamte Prozess dauert etwa zwei bis drei Tage.

Die Grundwassermessstellen messen den Wasserandrang, die Strömungsrichtung und mögliche Pegelveränderungen. Sie bleiben etwa fünf Jahre in Betrieb. Nach Ende der Nutzungsdauer werden die Messstellen ordnungsgemäß zurückgebaut und fachmännisch verfüllt. 

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