,,Ein Auto voller Hufeisen in der Wesermarsch"

Die Kampfmittelsondierung 



Die Kampfmittelsondierung ist ein fester Bestandteil der Baugrunduntersuchung. Doch was genau kann man sich unter einer Kampfmittelsondierung vorstellen? Wir haben mit Tina van der Pütten gesprochen, die als Kampfmittelexpertin an den Sondierungsarbeiten des Projekts Unterweser – Conneforde beteiligt war.

Was ist eine Kampfmittelsondierung?

Kampfmittelsondierungen dienen der Beseitigung von Kampfmitteln, die meist aus kriegerischen Auseinandersetzungen stammen. Dazu zählen unter anderem Bomben, Granaten und Munition.

Wie läuft eine Kampfmittelsondierung ab? 

Eine Kampfmittelsondierung beginnt mit der Auswertung von Luftbildern und Kartenmaterial. Die Karten wurden nach Kampfhandlungen erstellt und halten fest, wo Bomben explodiert sind und mögliche Blindgänger liegen. Je nach Räumverfahren kommen verschiedene Detektoren zum Einsatz. Diese messen Veränderungen, sogenannte Anomalien, im Erdmagnetfeld. Wird eine Veränderung festgestellt, wird diese durch einen Spaten oder Bagger angegraben und freigelegt. Handelt es sich bei dem Fund um Kampfmittel, werden diese geborgen und bei Bedarf entschärft. Der Kampfmittelräumdienst nimmt die Kampfmittel entgegen, die zum Schluss in einer Vernichtungseinrichtung zerlegt werden. 


"Nicht jede Sondierung verläuft gleich. Mein ungewöhnlichster Fund war ein richtiger Kochtopf aus Metall. Meine Kollegion hat mal nach nur 10cm Spatenstich eine kleine Bombe gefunden."


Welche Besonderheiten bestehen im Projektraum Unterweser – Conneforde? 

Im Projektraum Unterweser – Conneforde finden Tiefensondierungen auf bis zu 6 Meter Tiefe statt. Aber auch Oberflächensondierungen werden bis zu 400 qm um einen Maststandort herum durchgeführt. In unserem Sondierungsgebiet im Projektraum gab es keine intakten Funde.  


"Mit all den Hufeisen, die wir bisher auf den Feldern zwischen Unterweser und Conneforde gefunden haben, könnte man ein ganzes Auto füllen."

Welche Rolle spielen die Anwohnerinnen und Anwohner bei den Sondierungsarbeiten?

Bei der Untersuchung eines Kampfmittelverdachtgebiets, wird der gesamte Bereich mit GPS abgemessen. Der Kampfmittelräumdienst erkennt später anhand von farblichen Markierungen, welche Art von Kampmitteln an welchem Standort gefunden wurde. Oft unterstützen die Anwohnerinnen und Anwohner unsere Arbeiten, indem sie unserem Team zeigen, wie sie am besten auf die Flächen gelangen. Anwohnerinnen und Anwohner können auch Hinweise zu möglichen Kampfmitteln auf ihren Flächen abgeben.  



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